Maria Lassnig

1919-2014
Malerin, Grafikerin und Medienkünstlerin

Illustration Maria Lassnig

Frauen in Hietzing

„Ich war nie jung und bin jetzt nicht alt.“Maria Lassnig

Maria Lassnig, geboren 1919 in Kappel am Krappfeld, Kärnten, übersiedelt 1925 nach Klagenfurt, wo sie bereits sechsjährig auf Initiative ihrer Mutter Zeichen- und Malunterricht erhält. Sie maturiert am Realgymnasium der Ursulinen mit Auszeichnung, wird Lehrerin und unterrichtet kurz in einer einklassigen Volksschule im Metnitztal, wo sie sich später ein Sommeratelier einrichtet. Von 1940 bis 1945 studiert sie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Als ihr erster Lehrer ihre expressiven Bilder als „entartet“ bezeichnet, wechselt sie zu einem anderen. Zurückgekehrt nach Klagenfurt stellt sie 1948 ihre Körperbewusstseinsarbeiten aus. Zur selben Zeit lernt sie den 10 Jahre jüngeren Arnulf Rainer kennen: Beginn einer eher kurzen Liebesbeziehung und einer länger dauernden künstlerischen Freundschaft.  Ein Stipendium führt Maria 1951 erstmals nach Paris, wo sie Künstler trifft, darunter auch Paul Celan. Ab 1954 studiert Maria bei Albert Paris Gütersloh in Wien. Sie hat Kontakt mit der Wiener Gruppe und der „Galerie St. Stephan“ von Otto Mauer. 1961 zieht Lassnig wieder nach Paris. 1968 reist sie nach New York, wo sie Animations- bzw. Zeichentrickfilm-Kurse besucht und dann selbst solche Filme produziert. Von 1980 bis 1997 ist sie Professorin an der „Akademie für angewandte Kunst“ in Wien. 1980 gestaltet sie mit Valie Export den österreichischen Beitrag zur Biennale in Venedig. 1980 bezieht sie ihre Dachatelierwohnung in der Maxingstraße 12 und wohnt hier 25 Jahre. Maria Lassnig lässt sich auf keinen Stil festlegen. Auf die surrealistische Frühphase folgt eine Phase der informellen Malerei und Zeichnung.  „Informel“ ist ein Sammelbegriff für die abstrakte Kunst nach 1945. In der Spätphase überwiegt die Körper- und Selbstdarstellung. Wir erinnern uns an das Bild, wo sie selbst nackt eine Pistole auf den/die Betrachter_in richtet. Alice Schwarzer über Maria: Sie sei launisch, tragisch, komisch, enthemmt, „aber wir lieben sie“. Maria über sich selbst: “Ich bin naiv, ich wäre gern böser.“ 2012, zwei Jahre vor ihrem Tod, wird Maria, die damals bereits viele Auszeichnungen erhalten hat, in Venedig für ihr Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen geehrt.

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