Julia Malle

Sprecherin

 Welches feministische Thema liegt dir besonders am Herzen?

Wir Grüne Frauen Wien sind laut, konsequent und solidarisch! Solidarisch mit allen Frauen dieser Stadt,
die noch viel zu oft den Großteil unbezahlter und unterbezahlter Care-Arbeit leisten
– ob in Familien, der Pflege oder in pädagogischen Berufen. Care-Arbeit muss sichtbar, fair verteilt und gerecht
entlohnt werden! Arbeit wird neu zu denken sein, feministische Errungenschaften müssen verteidigt werden – das zeigt sich gerade jetzt, wenn die österreichische Bundesregierung jene vergisst, die all unseren Support brauchen: Alleinerzieherinnen.

Jede Frau, die Gewalt erlebt, ist eine zu viel. Gemeinsam müssen wir dafür kämpfen, dass Gewalt gegen Frauen keinen Platz mehr hat – weder in Wien noch in Österreich oder weltweit. Wir setzen uns weiter für den Ausbau des Gewaltschutzes sowie für eine opferschutzorientierte Täterarbeit ein.

Mehr Unterstützung wird es auch in der Gendermedizin brauchen. Frauen werden in der Medizin noch
immer nicht ausreichend erforscht, ernst genommen oder behandelt. Gender Gaps in
Diagnostik und Therapie sind real – und gefährlich. Wir brauchen eine
Gesundheitsversorgung und -politik, die ihre Blickwinkel verlagert und endlich auf Frauen eingeht.

Welche politischen Vorbilder hast du?

Enorm viele, von Johanna Dohnal über Alexandria Ocasio-Cortez bis hin zu Ruth Bader Ginsburg. An RBG fasziniert mich, wie sie sich als Frau am Supreme Court beständig für Frauenrechte einsetzte, gegen die Diskriminierung von Frauen kämpfte und dabei auch wichtige rechtliche Erfolge erzielen konnte, die bahnbrechend für die Gleichberechtigung von Frauen waren.

Was bedeutet (feministische) Politik für dich?

Feministische Politik bedeutet für mich, Räume zu schaffen, in denen feministische Stimmen gehört, gestärkt und vernetzt werden. Dabei stehen wir selbstverständlich auch auf der Seite der LGBTIQ+-Community. Denn Gleichstellung gelingt nur gemeinsam: intersektional, inklusiv und kämpferisch.

Was treibt dich persönlich an?

Ungerechtigkeitsempfinden ist ein guter Motor für die Politik. Ich sehe im Frauen- und Bildungsbereich, dass manche einfach tausendmal härter kämpfen müssen. Gerade für Frauen und Kinder möchte ich das System verändern und dafür sorgen, dass alle dieselben Chancen im Leben haben.

Fahrrad oder Öffis? Instagram oder Bluesky?

Derzeit habe ich eine Fahrrad- und Instagram-Phase.

Wofür wirst du schwach?

Italienische Küche und alle möglichen Fruchtgummis.