Johanna Riedl

Vorstandsmitglied

Mein Herzensthema

Mir liegt vor allem die soziale Dimension des Feminismus am Herzen – und damit untrennbar verbunden: feministische Bildung und der Zugang zu Bildung für Mädchen und Frauen.
Es kann keine echte Gleichstellung geben, solange ökonomische Abhängigkeiten, unbezahlte Care-Arbeit und prekäre Arbeitsverhältnisse weiterhin hauptsächlich Frauen* betreffen. Bildung ist dabei der Schlüssel zur Selbstbestimmung – sie schafft Bewusstsein, ermöglicht finanzielle Unabhängigkeit von Männern und ist ein zentraler Hebel, um patriarchale Strukturen aufzubrechen.
Feministische Politik muss deshalb armutsfest, antirassistisch, inklusiv – und vor allem bildungsorientiert gedacht werden. Ohne Bildung gibt es keine echte Emanzipation.

Meine politischen Vorbilder

Ich bewundere alle Frauen, die Haltung zeigen und mit ihrer Arbeit andere empowern. Dazu zählen unter anderem:

  • Luisa Neubauer – weil sie mit Klarheit, Mut und Ausdauer eine ganze Generation für Klimagerechtigkeit mobilisiert hat. Sie verbindet ökologische Fragen konsequent mit sozialer Gerechtigkeit und hat gezeigt, dass junge Frauen sehr wohl gehört werden – wenn sie laut genug sind und nicht locker lassen.
  • Barbara Blaha – weil sie komplexe politische und ökonomische Zusammenhänge verständlich macht, ohne zu vereinfachen. Sie bringt feministische Perspektiven in wirtschaftliche Debatten ein und stellt unbequeme Fragen – genau dort, wo viele lieber schweigen.
  • Kamala Harris – weil sie als erste Schwarze Frau Vizepräsidentin der USA Geschichte geschrieben hat. Ihr Weg zeigt, wie wichtig Repräsentation ist – und dass Frauen* in der Politik keine Ausnahme, sondern selbstverständlich sein sollten.

Was Beeutet (feministische) Politik für mich?

Feministische Politik bedeutet für mich, sichtbar zu machen, wie tief Ungleichheit in unsere Gesellschaft eingeschrieben ist – und den Mut zu haben, genau dort anzusetzen. Es reicht nicht, nur Gleichberechtigung auf dem Papier zu fordern. Es geht darum, Strukturen zu hinterfragen, die Menschen systematisch ausschließen – und sie konsequent zu verändern.

Feministische Politik fragt: Wer hat Zugang? Wer wird gehört – und wer nicht? Wer trägt die Last – und wer profitiert? Sie ist unbequem, weil sie Macht kritisch beleuchtet. Aber genau das ist notwendig, wenn wir echte Veränderung wollen: gerechte Löhne, sichere Räume, echte Wahlfreiheit, politische Teilhabe und eine Gesellschaft, in der Care-Arbeit nicht länger unsichtbar und unterbezahlt bleibt.

Für mich ist feministische Politik nie eindimensional. Sie ist sozial, ökologisch, intersektional – und zutiefst menschlich.

Was treibt dich persönlich an?

Wir haben keine Wahl – Männer werden es nicht für uns richten. Wenn wir echte Veränderung wollen, müssen wir sie selbst anstoßen. Ich glaube daran, dass alle Frauen* ein selbstbestimmtes, sicheres und gewaltfreies Leben verdienen – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Lebensform.

Fahrrad oder Öffis? Instagram oder Bluesky?

Fast alles mache ich zu Fuß – sonst nehme ich die Öffis. Radfahren in Wien? Trau ich mich nicht, weil die Radwege oft schlecht ausgebaut und gefährlich sind.

Ich verbringe leider viel zu viel Zeit mit Insta Reels – aber manchmal ist das genau die Pause, die man braucht.

Wofür wirst du schwach?

Für Schokolade, Sauerteigbrot und Matcha. Am besten alles gleichzeitig.